Als einzige norddeutsche Bioland-Obstbaumschule haben wir ein umfangreiches Sortiment aus mehreren hundert alten, historischen Obstsorten, oft mit regionalem Bezug. Wir arbeiten konsequent ökologisch, d.h. wir verzichten vollständig auf Spritzmittel und Kunstdüngergaben.

„Wir sind ein Bioland-Spezialbetrieb für alte, historische Obstsorten und vertreiben neben Obstbäumen und Obststräuchern auch Obstfrüchten und aus unseren Früchten hergestellte Produkte.“
Dr. Ute Hoffmann-Deterding
Asendorf, DE

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Vor über 400 Jahren prägten unsere alten Obstsorten noch den bäuerlichen Obstbau. Dass viele der alten, historischen Sorten bis heute erhalten blieben, macht sie zu etwas ganz Besonderem. Leider wurden viele Obstbäume in den 70er Jahren abgeholzt und so gingen viele der historischen Sorten verloren. Heute haben viele Menschen, gerade auch Allergiker, diese alten Sorten, besonders die Apfelsorten für sich wiederentdeckt und ziehen sie der normalen Handelsware, der neu gezüchteten Sorten, vor und jeder einzelne kann durch Pflanzung im eigenen Garten zum Erhalt dieser alten Sorten beitragen und in den Genuß wohlschmeckender, verträglicher, robuster, widerstandsfähiger Obstbäume kommen.

Die Baumschulgründerin Frau Dr. Ute Hoffmann machte ihr Hobby, ihren Kindheitstraum zum Beruf. Der Startschuss dazu fiel im Jahre 1991.

Alles begann auf der Parzelle ihrer Großeltern in Bremen. Dort standen der Weiße Klarapfel, auch Augustapfel genannt, im Sommer reif, schön saftig, erfrischend säuerlich und herrlich duftend. Es gab dann noch den Kaiser Wilhelm, der als Bratapfel, mit herrlichem Aroma, genutzt wurde und die Cox Orangen Renette, der Lieblingsapfel ihrer Oma.

Bei dem Parzellennachbarn „Wessels“ stand eine ihr unbekannte Sorte, die auch die Besitzer nicht kannten. Wenn sie zum Spielen mit den Nachbarskindern drüben war, aßen sie diesen sehr leckeren, aromatischen Apfel und das Aroma, der Geschmack war ihr bis zur Eröffnung ihrer Baumschule in Erinnerung geblieben. Durch die frühe Mitgliedschaft im Pomologen-Verein Deutschland, hat sie dann sehr schnell ihren unbekannten Kindheits-Traumapfel wiederentdeckt. Es war der Pannemanns Tafelapfel. Durch die Erinnerungen an

Duft, Aroma, Geschmack und Aussehen der gegessenen Äpfel war ihre Leidenschaft geweckt.

Über die Tageszeitung erfuhr sie, dass ein wunderschöner, roter Apfel als Straßenbaum wiederentdeckt worden war von dem 1. Vorsitzenden des Pomologen-Vereins Gerd Müller aus Eydelstedt.

Da die Mitglieder des Pomologen-Vereins Niedersachsen immer auf der Such nach alten, unbekannten historischen Apfelsorten waren, wurde Frau Hoffmann Mitglied, suchte auch nach seltenen Sorten in ihrer Umgebung. Sie war in der Zwischenzeit, nach ihrem Studium in Bremen, aufs Land gezogen, wohnte mit ihrem Mann und ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof in der Nähe von Sulingen, der von Ländereien und Obstgärten umgeben war. Sie besuchte ihre Nachbarn und fand in den dortigen Obstgärten einige sehr bedeutende Sorten wie den Himbeerapfel, Mühlenapfel, Moringer Rosenapfel. Auch an den Kreisstraßen fand sie sehr selten gewordene Sorten wie: Schieblers Taubenapfel, Roter Cardinal, Ruhm von Kirchwerder, Signe Tillisch, Palandts Himbeerapfel. Aber auch am Hauptentwässerungskanal in Bruchhausen-Vilsen standen, als Zubrot für die Schleusenwärter um 1920 gepflanzte Sorten wie Goldrentte von Hoya, Graf von Broksen, Weißer Klarapfel, Minister von Hammerstein. Viele der Äpfel, die sie fand, waren ihr bis dahin unbekannt, deshalb schleppte sie kistenweise diese ihr unbekannten Sorten mit zur Jahreshauptversammlung des Pomologen-Vereins. Dort zeigte sie sie den Sortenbestimmern vor Ort ihre Äpfel, die dann auch prompt bestimmt werden konnten. Auch erwarb sie Literatur zur eigenen Sortenbestimmung. Bücher mit farbigen Abbildungen, aber auch Illustrierte Handbücher der Obstkunde vom vorherigen Pomologen-Verein, herausgegeben um 1857. Damals waren

Mitglieder überwiegend Lehrer, Ärzte, Apotheker, Pfarrer, die unbekannte Sorten aufspürten und dann den Fundort und den Apfel auf genaueste beschrieben haben mit Zeichnungen des Längsschnittes der Frucht.

Da Frau Dr. Ute Hoffmann auch diese bestimmten Sorten gerne für sich zum Essen haben wollte, brachte sie sich autodidaktisch das Veredeln selber bei. Gerüstet mit einem Ausbildungshandbuch des Bund deutscher Baumschulen, einem Veredelungsmesser und 50 Bittenfelder Sämlings Unterlagen, begann sie die Sorten ihrer Nachbarn und einige Sorten, als Straßenbaum gefunden, zu veredeln, um sie zu erhalten

Ein Nachbar brach ihr eine Fläche von 10 x 10 Metern bei ihren Eltern um und sie pflanzte die Veredelungen dort auf. Mit Rosenabschnitten und Buttermilch schützte sie ihre Veredelungen vor Wildverbiß durch Hasen und Rehe. Gehackt werden mußten der Boden um die Bäumchen auch gegen Beikraut.

Ein anderer Nachbar stellt ihr dann eine Pachtfläche von 3000 qm zur Verfügung, die ihr wieder der andere Nachbar umpflügte. Jetzt war Platz für die ersten Streuobstwiesen-Bäume und Platz für dazwischen aufgepflanzte Baumschulbäume!

Sie machte sich bekannt auf Apfeltagen der Pomologen mit Sortenbestimmungen und Sortenschauen und liebäugelte schon damals mit den Richtlinien des Bioland Verbandes. Sie stellte sich dann auch schon auf Bioland Veranstaltungen in der Umgebung vor, da sie zwischenzeitlich schon biozertifiziert war.

Später wurde auch der „Celler Dickstiel“ ihr Lieblingsapfel. Er wurde durch Zufall in einem Privatgarten entdeckt und von

Frau Hoffmann in ihrer Baumschule auf junge Unterlagen aufveredelt. Diese beliebte norddeutsche Apfelsorte – auch Krügers Dickstiel genannt – überzeugt durch sein gutes Aroma und seine Robustheit. Wie fast alle unserer Obstsorten wird der ‘Krügers Dickstiel’ heute kaum noch konventionell angebaut. „Als ich das erkannte, wurde meine Leidenschaft für historische Obstsorten noch mehr entfacht, der ich bis heute nachgehe. Auch habe ich mich als Sortenbestimmerin von über 300 Apfelsorten etabliert! Später kamen die Bestimmung alter Birnen, Kirschen-, Quitten- und Pflaumensorten hinzu!“

Über die Jahrzehnte gesellten sich weitere, fast verloren geglaubte Apfel-, Birnen-, Pflaumen-, Mirabellen-, Quitten-, und Kirschsorten (Süß- und Sauer-) dazu.

Heute bewirtschaften wir mehrere Hektar Land mit Obstwiesen und eine Baumschule für Obstbäumen und Beerenobst und andere ausgewählte Pflanzen. Die Obstbäume zum Beernten sind im Abstand von 8 bis 10 Meter aufgepflanzt und sind vom Alter teilweise fast 100-jährig. Geerntet wird alles per Hand. Unser Obst wird zum richtigen Reifezeitpunkt geerntet – nicht zu früh – damit es die volle Genussreife besitzt. Gelagert wird es wie früher, kühl und feucht, bei ca. 4 Grad Celsius – nicht in Stickstoff-Begasungskühlräumen – wie es heutzutage üblich ist, sondern in einer ganz normalen Kühlzelle, die wie ein Kühlschrank funktioniert.

Bei uns werden keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt.
Jegliches Obst ist naturbelassen, wir setzen keine Spritzmittel ein, auch keinen Netzschwefel gegen Schorf. Die Früchte unserer historischen Sorten sind makellos – auch ohne jegliche Anwendung von Pflanzenschutzmitteln.

Besonderes Augenmerk legen wir auf eine naturnahe Bewirtschaftung. Unsere Obstwiesen sind größtenteils mit Hecken eingefriedet und bieten zahlreichen Singvogelarten, Raubvögeln und Eulen/Käutzen Nahrungs- bzw. Nistmöglichkeit. Aber auch eine Vielzahl von Insekten und Käfern und natürlich eine artenreiche Pflanzenviefalt findet sich auf unseren Obstwiesen.

Nur bei uns als Bioland-Betrieb bekommen Sie Pflanzen und Früchte, die ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und ohne synthetischen Mineraldünger kultiviert wurden.

Durch die naturgemäße, schonende Anzucht in unserer Baumschule erreichen wir:

  • robuste, widerstandsfähige Pflanzen mit hartem Holz
  • ökologisch angepassten Sorten, die auch für extreme Standorte wie Sand- und Moorböden oder Staunässe geeignet sind
  • ein intaktes, artenreiches Ökosystem mit Nützlingsförderung
  • die Einhaltung der strengen und kontrollierten Anbaurichtlinien
  • die Freude an den Früchten und Pflanzen
  • eine geschmackliche Vielfalt der Früchte
  • Früchte die auch von Allergikern konsumiert werden können
  • den Erhalt und die Verbreitung der genetischen Sortenvielfalt

Unsere Kunden sind mit der Eintönigkeit des Angebotes im Supermarkt unzufrieden und haben sich daran erinnert, dass das Obst in ihrer Kindheit viel besser geschmeckt hat und es auch eine größere Sortenvielfalt im Garten gab, als heutzutage.

Wir glauben an die tiefe Sehnsucht nach Vielfalt und nach geschmacklich hochwertigem Obst. Damit wir diese Sehnsucht erfüllen können, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, die Raritäten, unsere alten Obstsorten, auch unsere regionalen alten Sorten, wieder auf junge Beine zu stellen, sie wieder zu vermehren und sie dem interessierten Kunden anzubieten.

Wo lässt sich die neu erwachte Liebe zur Artenvielfalt und die Renaissance unserer alten Sorten schöner ablesen, als in unserer Baumschule oder in Ihrem Garten?

Wir bieten Interessierten  auch Vorträge über alte Obstsorten an und bringen das Anschauungs-und Geschmacksmaterial gleich mit. Auch führen wir Sortenbestimmungen durch gerne auch auf Veranstaltungen. Unsere mitgebrachten Sortenausstellungen sind dann immer der Hit! Wir bieten auch Obstbaum-Schnitt-Kurse an, bitte sprechen Sie uns an!

Wir dürfen uns freuen, Sie in  unserer Baumschule und unserem Hofladen begrüßen zu können.

Ihre Obstbaumschule & Obstgarten Dr. Ute Hoffmann-Deterding

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